Community Marketing – die Entwicklung einer Gemeinschaft

Facebook, Studi VZ, Stayfriends, Xing und wie sie alle heißen – Communitys sind aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Nicht nur soziale Netzwerke dieser Größenordnung sind im Internet zu finden. Zu nahezu jedem Thema ist auch eine entsprechende Gruppe bereits im Netz vertreten.

Trotzdem kann sich der Aufbau einer eigenen Community aus Marketingsicht für Unternehmen durchaus lohnen. Communitys sind Netzgemeinschaften, die Internetportale nutzen, um sich auszutauschen, zu kommunizieren, bzw. Inhalte gemeinsam zu erstellen. Eine dynamische Web-Community lässt sich vielfältig einsetzen: Steigerung des Bekanntheitsgrades, Marktforschung, Bewertungsfunktionen, Response auf beliebige Aktionen, etc.

Aber aufgepasst! Eine Community lässt sich nicht aufbauen. Sie kann nur wachsen, denn die höchste Priorität hat der Gemeinschaftsgedanke. Der Faktor Zeit ist also bei jeder Community nicht zu vernachlässigen. Rechnen Sie mir mindestens einem Jahr, bis Sie Ihre Gemeinschaft zum Leben erweckt haben. Von 100 Besuchern kommen 90 nicht wieder, 10 sind regelmäßig vertreten, aber nur ein Teilnehmer agiert letztendlich aktiv. Denken Sie auch daran: Sie benötigen einen Mitarbeiter für die Leitung, der sich zu 100% mit der Thematik identifiziert, denn eine Community agiert nach dem Echtheitsprinzip.

Wie entwickelt sich eine Community an besten?

Starten Sie Aktionen, in die Sie Ihre Mitglieder miteinbeziehen. Das kann eine Umfrage sein oder eine gemeinsame Entscheidungsfindung zu einem Thema, das die Community beschäftigt.

Verbinden Sie die virtuelle Welt mit der Realität. Gemeinsame Treffen oder Events stärken den Zusammenhalt einer Gruppe. Diese Aktionen müssen in regelmäßigen Abständen stattfinden, auf die sich die User freuen können und mit denen sie sich identifizieren.

Definieren Sie eine gut strukturierte Road-Map, in der klare Ablaufpläne, Zieldefinitionen und die Erstellung von Inhalten festgelegt ist.

Denken Sie an eine Aufgabeverteilung. Befördern Sie aktive Mitglieder als Moderatoren. So können Inhalte rasant wachsen, aber achten Sie darauf, dass Sie die gleichen Ziele verfolgen.

Schulen und Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiter und Ihre Moderatoren, damit alle mit einer Stimme sprechen.

Die Zyklen eines Community-Mitglieds

Mitglieder einer Community entwickeln sich. Hier liegen Chancen, aber auch Risiken. Halten Sie sich den typischen Zyklus eines Community-Mitglieds vor Augen und seinen Sie wachsam!

Der Startpunkt ist immer das Interesse an einem bestimmten Thema. Hat diese Person eine Community dazu gefunden, will er zunächst einmal die Gemeinschaft entdecken. Wer verbirgt sich hinter der Community, ist die Frage, die sich der Besucher stellt. Gefällt ihm das Ergebnis und meldet er sich an, wird er zum Neuling. Jetzt will er kommunizieren, Kommentare schreiben und aktiv an der Gruppe teilnehmen.

Nun kennt sich unsere Person in seiner Community aus. Er wird zum Insider. Er kann jetzt Fragen anderer User beantworten und will sich selbst in der Gruppe positionieren und Feedback erhalten.

Der Selbstverwirklichungsdrang ist sehr ausgeprägt. Der Insider liefert hohen Arbeitseinsatz für die Community, denn er möchte sich etablieren. Nun wird er zum Anführer.

Der Anführer ist selbst am Wachstum der Community interessiert. Er entwickelt Führungsambitionen und möchte Verantwortung übernehmen – eigenen Entscheidungen treffen. Die Beitragsfrequenz ist sehr hoch. Er wird zum Ältesten.

Jetzt heißt es aufpassen, denn hier besteht die Gefahr einer Absplittung. Wenn der Älteste sich Veränderungen nach seinen Vorstellungen wünscht und diese nicht umgesetzt werden, ist es leicht möglich, dass er mit seinen Followern die Gemeinschaft verlässt.

Nur benötigen Sie eine Motivationsstrategie. Der Älteste muss in Ihr Konzept mit eingebunden werden. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Bezahlung für seine Dienste.

Um den Bruch einer Community zu verhindern heißt es wachsam sein. Nur wenn sich die Gemeinschaft entwickelt, ist die Grundvoraussetzung geschaffen, Älteste, Anführer und Insider in der Community zu halten.

Eine wachsende Community zu leiten ist kein Pappenstiel. Sie benötigen viel Zeit, Manpower und vor allem das nötige Fingerspitzengefühl.

Kai-Uwe Gutsch
(Follow Me – Der Social Media und Online Marketing Blog)

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