Facebook: PR-Kampagne gegen Google

Facebook kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Erst gestern verbreitete es sich wie ein Lauffeuer durch die Medienlandschaft, dass sogenannte Facebook-iFrame-Applications über einen längeren Zeitraum hinweg App-Anbietern den Zugriff auf Profildaten und Chatnachrichten ermöglicht haben (genauere Hintergründe finden Sie unter pcwelt.de oder auf heise.de)

Und am heutigen Tag schon wieder eine Meldung, die man so ein Bisschen mit Ironie des Schicksals beschreiben könnte. Laut heise.de hat Facebook eine PR-Agentur in den USA dafür bezahlt, Blogger und Journalisten zu einer negativen Berichterstattung über Google zu überreden.

Thema sollte ausgerechnet ein vermeintliches Datenschutzproblem bei dem Google-Feature „Social Circle“ sein. Dieses Tool liefert die Grundlage für den Google „Social Search“, bei dem es darum geht, zusätzlich zu den Suchanfragen Ergebnisse aus den Inhalten von Freunden, Kontakten, etc. zu erhalten. Aus allen Daten der eigenen Google-Kontakte sowie aus Twitter, Facebook, und anderen Kanälen entsteht der sogenannte „Social Circle“. Genauere Infos finden Sie unter den Google Web Search Features.

Burson Marsteller, eine der größten PR-Agenturen in den USA, trat in den vergangenen Wochen unter anderem an den Blogger Christopher Soghoian mit der Bitte heran, eine Anti-Google-Story auf seinem Blog zu veröffentlichen, die dann von der PR-Firma an diverse Mainstream-Medien weiterempfohlen werden sollte. Statt diese Exklusiv-Geschichte zu veröffentlichen, für die ihm sogar ein Ghostwriter angeboten wurde, publizierte Soghoian den kompletten E-Mail Verkehr mit Burson Marsteller.

Auch die Tageszeitung USA Today sollte auf diese Art überzeugt werden mit einem Exklusiv-Artikel gegen Google Stimmung zu machen.

Alle weiteren Hintergründe finden Sie auf dem Newsweek-Blog „The Daily Beast“.

Als Begründung für das Vorgehen äußerte ein Facebook-Sprecher sich verärgert über Googles Versuche, Facebook Daten im eigenen sozialen Netzwerk zu verwenden. Man darf wirklich gespannt sein, was den beiden Giganten noch so alles einfällt. Schmutzige Wäsche wird wohl noch viel gewaschen werden.

Kai-Uwe Gutsch
(Follow Me – Der Social Media und Online Marketing Blog)

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