Social Media – der neue Hype oder die Verdammnis?

Kein Thema spaltet die Marketingwelt seit fast zwei Jahren. Täglich wird von neuen Desastern berichtet, die Firmen in sozialen Netzwerken erleben. Auf der anderen Seite werden die Budgets der Firmen aufgestockt und bei keinem, der etwas auf sich hält, darf SMM in der Marketingplanung fehlen.

Pril erlebt eine Facebooktragödie und Dell verdient Millionen mit Twitterverkäufen. Wie schaffe ich es mit meinem Unternehmen auf der erfolgreichen Seite zu landen?

Social Media – Konsequent zu Ende denken!

In erster Linie ist es wichtig, nicht planlos an die Sache heranzugehen. Pril hat vieles richtig gemacht, aber eben doch nicht konsequent zu Ende gedacht. Und auch Dell musste erst aus eigenen Fehltritten lernen, bevor Social Media erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Social Media steckt in den Kinderschuhen und so werden zwangsläufig Fehler gemacht. Aber, die Zukunft der Kommunikation steckt zweifellos in den neuen Medien. Denken Sie doch nur an sich selbst? Was machen Sie bei Fernsehwerbung? Nehmen Sie Anzeigen in Zeitungen überhaupt noch war? Und Radiowerbung ist doch überhaupt der Grund für einen sofortigen Senderwechsel.

Wenn Sie mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt treten wollen, müssen Sie das dort tun, wo sie sich befindet. Jeder Deutsche zwischen 16 und 35 ist heutzutage mindestens 3 Stunden online. Gerade die sogenannten Silversurver (über 60 jährige) haben die größten Zuwachsraten bei Facebook & Co.

Social Media – Ohne interessanten Content, keine erfolgreiche Kampagne!

Nur sollte dies nicht auf die plumpe Art geschehen. Wieder mal ein Gewinnspiel auf Facebook, das keinen hinter dem Ofen hervorlockt. Oder, ich habe da ein tolles Maskottchen und das braucht noch einen Namen. Die Begeisterung der Fans und Follower wird sich gelinde gesagt in Grenzen halten, wenn Sie Aktionen wie diese einfach planlos ins Netz stellen. Dann haben sich schnell ein paar Spaßvögel gefunden und Ihre Margarinesorte muss plötzlich „fett und ölig“ heißen.

Bevor Sie sich eine Agentur suchen, die Ihnen einige spaßige Ideen für Social Media Aktionen liefert, machen Sie sich selbst erst einmal Gedanken, ob Sie bereits soweit sind, diesen Weg der Kommunikation zu gehen.

Schlagworte wie Offenheit, Transparenz, den Willen mit dem Kunden und Interessenten in einen Dialog zu treten, sind eben nicht nur Worthülsen, sondern entscheidend für den späteren Erfolg.

Haben Sie sich bereits Gedanken gemacht, was Sie Interessantes zu berichten haben? Welcher Content bringt dem User auch den Mehrwert, dass er bei der Stange bleibt, im besten Fall sogar für Sie als Markenbotschafter aktiv wird. Ist innerhalb Ihrer Firma abgeklärt, wer für was zuständig ist und wer überhaupt was darf? Eine schöne Liste dazu habe ich auf dem Blog der Socialisten gefunden.

Es sind viele Fragen, die es zu beantworten gilt, bevor man sich in den Social Media Dschungel begibt. Wenn die letztendlich alle geklärt sind, kann die Agentur mit den guten Ideen gerne kommen. Aber auch da heißt es aufpassen. Schauen Sie doch mal, was in Ihrer Branche so alles schlecht, aber natürlich auch gut gelaufen ist und blicken Sie ruhig mal über den Tellerrand, wo die Erfolgsgeschichten erzählt werden. Social Media steckt nun einmal in den Kinderschuhen.

Social Media – Oft ist einfach eben doch am besten!

Ein nettes Beispiel, dass ich in dem Buch „Facebook – Marketing unter Freunden“ gelesen habe, möchte ich noch kurz erzählen. Es handelt sich allerdings um eine Twittererfolgsgeschichte. (Warum sie in einem Facebookbuch steht? Keine Ahnung) Jedenfalls geht es um Curtis Kimball, der in San Francisco einen Straßenverkauf betreibt. Mit seinem mobilen Wagen zieht er durch die Straßen und verkauft Creme Brulee in allen Varianten.

Werbeanzeigen braucht der gute Mann nicht. Via Twitter postet er seine speziellen Angebote und wann er wo zu erreichen ist. Kimball hat inzwischen über 17.000 Follower und zeigt hier, wie man, gerade wenn man sich auf eine Sache konzentriert und diese richtig macht, Social Media erfolgreich einsetzen kann.

In dem Buch wurde dann der Einwand gebracht: Auf Facebook wäre das ganze noch viel erfolgreicher gewesen. Fotos des Brulee des Tages, Kundenbilder, Fans in die Geschmackswahl mit einbinden, usw. Bei diesem Vorschlag frage mich allerdings, warum soll ein Ein-Mann-Unternehmen, was einen extrem erfolgreichen Weg zur Vermarktung seiner Produkte gefunden hat, sich in einem Medium wie Facebook verzetteln und den halben Tag damit verbringen, irgendwelchen Fankommentaren gerecht zu werden. In der Einfachheit liegt hier doch gerade das Erfolgsrezept.

In diesem Sinne – erst planen, dann handeln und sich von der richtigen Stelle beraten lassen. Denn am Dabeisein führt kein Weg vorbei.

Kai-Uwe Gutsch
(Follow Me – Der Social Media und Online Marketing Blog)

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