Die 12 Gebote für erfolgreiche Onlineshops

Der Der Kunde, das unbekannte Wesen. Diese inzwischen alte Volksweisheit lässt sich vielleicht noch für den einen oder anderen Handels-Bereich anwenden – für Onlineshops und im E-Commerce gilt er ganz bestimmt nicht. Neueste Technik und Auswertungsmöglichkeiten erlauben ein komplettes Bewegungsprofil von Besuchern eines Onlineshops zu erstellen. Doch die ganze Technik nützt nichts, wenn man die gesammelten Daten nicht gewinnbringend einsetzt oder vielleicht aus Zeitgründen erst gar nicht beachtet. Ein großer Fehler, denn vor allem in der Verbesserung der Usability liegt oft der Erfolg eines Onlineshops. So hat z.B. die Web Arts AG herausgefunden, dass 94 % aller Shopbesuche bereits nach zwei Klicks enden. Auf der Landingpage beziehungsweise der Startseite steigen die ersten Nutzer aus. Spätestens auf der Kategorie oder Detailseite verabschiedet sich die große Mehrheit der Besucher. Grund genug also sich mal die gewinnbringenden Faktoren anzusehen. Wir haben im Folgenden die wichtigsten Punkte zusammengestellt.

1. Übersichtlichkeit

Viele Produkte und Informationen vor allem auf der Startseite wirken erdrückend und führen zu schnellen Absprüngen. Räumen Sie Ihren Shop auf und präsentieren Sie Inhalte, die aus Nutzersicht relevant sind. Auf Basis von Aufzeichnungen aus dem Nutzungsverhalten können Sie dem jeweiligen User entsprechende Inhalte einspielen. Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte „Customization“. Über die sogenannte Filtersuche kann der User selber entscheiden welche Produkte er sehen möchte. Die Suchfunktion sollte flexibel ausgelegt und die Ergebnisse schlau sortiert und relevant sein.

2. Klassische Struktur – alles ist an seinem Platz

Lassen Sie Ihre Kunden nicht suchen. So wie beim Auto das Gaspedal immer rechts ist und die Bremse links daneben, sollten Sie Standardfelder stets an der Selben Stelle platzieren. Schließlich soll sich der Kunden mit den Produkten beschäftigen und nicht mit der Navigation. Hier ein paar Beispiele:

  • Der Warenkorb sollte immer sichtbar rechts oben auf der Shopseite platziert werden.
  • Die Suche befindet sich in der Regel mittig unter dem „Header“.
  • Die Buttons „Login“, „Mein Konto“ und „Ausloggen“ platzieren Sie am besten unter dem Warenkorb.
  • Achten Sie darauf, dass die Angaben zu Preis, Verfügbarkeit, Bestellmenge und Warenkorbfunktion optisch zusammengefasst sind.
  • Die Navigation muss in einem E-Commerce Shop eine Kaufberatungsfunktion übernehmen, passende Filterkriterien sind daher unerlässlich.

3. Standardfunktionen

Die visuelle Nutzerführung ist heute wichtiger denn je. Vor allem durch den Einsatz von Farben können Sie die intuitive Bedienung Ihres Shops stark verbessern. Platzieren Sie also nicht nur wichtige Elemente wie „Warenkorb“ immer an gleicher Stelle sondern verwenden Sie auch „Standardfarben“. Achten Sie auch darauf, dass sämtliche Bilder anklickbar sind und sich dadurch vergrößern lassen.

4. Einsatz von Farben

Im Web haben sich inzwischen bestimmte Farben für bestimmt Funktionen fest etabliert. Links zum Beispiel werden immer blau, bereits angeklickte Links werden mit lila gekennzeichnet und dargestellt. Die Farbe Rot ist die stärkste Signalfarbe. Verwenden Sie Rot vor allem für Rabatte oder Warnungen und Fehlermeldungen. Im Gegensatz signalisiert Grün, dass ein Vorgang positiv abgeschlossen wurde. Es assoziiert also „Alles in Ordnung“. Setzen Sie Grün demnach für Bestätigungen oder auch zur „Vorteilskommunikation“ ein. Blau ist eine seriöse Farbe und suggeriert Verlässlichkeit und Qualität. Die Farbe Gelb ist wie Rot eine starke Signalfarbe und kann für Störer und Angebote eingesetzt werden.

5. Verschiedene Einstiegsmöglichkeiten

Geben Sie den Usern was Sie wollen. Das heißt vor allem passen Sie sich den Gewohnheiten der jeweiligen Besucher an und geben Sie verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. So gibt es z.B. Nutzer, die sich gerne über die Navigation bewegen, andere über die Such- oder Teaserfunktionen.

Vergessen Sie auch nicht, dass der Einstieg über Social Websites mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Empfehlungen und Bewertungen sind wichtig und werden in Zukunft stark zunehmen. Umso wichtiger für Sie, die entsprechenden Einstiege für diese Personengruppen zu optimieren. Ein Kunde der „nur“ stöbern möchte sollte vor allem mit starken visuellen, inspirierenden Elementen angesprochen werden während ein Kunde, der nach Beratung sucht eher strukturiert, klassisch und bedarfsorientiert angesprochen werden sollte. Doch egal wo Ihre Kunde herkommt, er muss auf der Landingpage sofort finden, was er sucht.

6. Geben Sie Orientierung

Orientierung gewinnt in der Usability-Bewertung stark an Bedeutung. Achten Sie darauf, dass Ihre Kunden stets wissen wo Sie sich auf Ihrer Website befinden. Als besonders nützlich hat sich hier die sogenannte Bread-Crumb-Line erwiesen, die die einzelnen Schritte anzeigt. Besonders wichtig ist vor allem auch der Checkout-Prozess. Geben Sie Ihren Kunden hier einen Überblick, welche Navigationsschritte er schon bearbeitet hat und welche er noch vor sich hat.

7. Klare Worte

Achten Sie auf aussagekräftige Begriffe. „Meistgekauft“ oder „am besten bewertet“ sagt in der Regel mehr aus als „unsere besten Produkte“. Achten Sie auch darauf keine negativen oder überheblichen Formulierungen zu verwenden. Auch ungewollt stolze Formulierungen wie „Wir über uns“ können die Absprungrate erhöhen. Der Nutzer muss Menüpunkte und Produktbezeichnungen sofort verstehen – nicht das eigene Marketing oder den Vertrieb.

8. Formulare

Aus eigener Erfahrung werden Sie wissen wie lästig das Eingeben von Daten in Formulare ist. Tatsächlich sind Formulare oft der Auslöser für den Abbruch eines Kaufes. Achten Sie daher darauf nur die wirklich nötigsten Felder zu verwenden. Geben Sie zudem „Hilfestellungen“ in Form von Tipps und Warnhinweisen.

9. Technik

Die Nutzung von Webinhalten findet heute über viele verschiedene Wege statt. Achten Sie deshalb darauf, dass alle technischen Funktionen auch auf allen Browsern funktionieren. Mit Firefox, Explorer, Safari, Chrome haben Sie die Wichtigsten abgedeckt. Denken Sie jedoch auch daran Ihre Website für mobile Anwendungen zu überprüfen. Gerade das Einkaufen über Smartphones und Tabletts steigt rasant und wird in laut Schätzungen die bisherigen Geräte bis 2015 überholt haben.

10. Viele verschiedene Zahlungsarten

Der Bezahlprozess ist in der Regel eine kritische Stelle im Kaufprozess. In der Studie „Erfolgsfaktor Payment“ wurde herausgefunden, dass 79 % der Kunden den Kauf abbrechen, wenn ein ihnen unbekannter Händler nur Vorkasse als Zahlungsverfahren anbietet. Hingegen sinkt die Abbruchrate, wenn „Zahlung per Lastschrift“ oder „per Rechnung“ angeboten werden. Stellen Sie sich also auf Ihre Kunden ein und bieten Sie ihnen viele verschiedene, transparente Zahlungsmöglichkeiten und achten Sie auf verschlüsselte Verbindungen.

11. Mehr Vertrauen durch Gütesiegel

Ein guter Ruf muss erarbeitet werden. Vor allem die Vertrauenswürdigkeit des E-Commerce Shops und eine gute Reputation sind für niedrige Kaufabbruchsraten wichtig. Hier können Gütesiegel helfen. Aber auch Kundenempfehlungen schlagen sich positiv auf den Kaufprozess nieder.

12. Marktbeobachtung

Die beste Usability und der schönste Shop nützen nichts, wenn zum Beispiel die Preise 50 Prozent über denen der Mitbewerber liegen. Behalten Sie also jederzeit Ihre Mitbewerber im Auge und reagieren Sie auf entsprechende Veränderungen im Markt. Dann bleiben Sie aktuell und vor allem für wiederkehrende Kunden attraktiv.

Frank Hasenöhrl
(Follow Me – Der Social Media und Online Marketing Blog)

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