Schule und Facebook

So ein Umzug hat es in sich. Auch wenn er nur innerhalb einer Stadt und in meinem Fall sogar nur innerhalb eines Stadtviertels stattfand. Aber was hat das mit Online Marketing oder Social Media zu tun? Im Normalfall natürlich nichts, in meiner Situation allerdings soviel, dass mein Umzug dazu führte, dass ich es einfach nicht geschafft habe, mich um meinen Blog zu kümmern. Kisten einpacken und auspacken, Möbel ab- und wieder aufbauen. Ich habe die letzten vier Wochen in meiner „Freizeit“ nichts anderes mehr gemacht. Aber jetzt ist das Gröbste geschafft und so eine Pausenzeit hat für einen Blog zumindest einen Vorteil: Es sammeln sich viele interessante Themen an, die ich jetzt wieder regelmäßig vorstellen möchte.

Im Wandel: Schüler, Schulen und Social Media

Heute geht es um einen Bereich, der mich auch als Vater gerade besonders beschäftigt. Wie soll man mit dem Thema Soziale Netzwerke und Kindern umgehen? Aber nicht nur für Schüler und Eltern stellt sich diese Frage. Mindestens genauso spannend ist es einen Blick auf die Seite der Schulen zu werfen. Wie verändert sich durch Facebook & Co. die Arbeitsweise von Lehrern? Ein Arbeitsbereich in dem sich wohl in den letzten Jahren mit die größten Veränderungen durch das Web 2.0 ergeben haben.

Darf mein Kind auf Facebook?

Starten wir doch einmal aus Sicht der Eltern. Auch wenn laut den Statuten von Facebook erst im Alter von 13 Jahren ein eigenes Profil von Jugendlichen eröffnet werden darf, stellt sich die Frage für die Erziehungsberechtigten häufig auch schon früher.

Laut einer Studie des US-Verbraucherschutzmagazins „Consumer Reports“ aus dem Jahr 2011 sind rund 7,5 Millionen Kinder im Alter unter 13 Jahren bei Facebook – davon fünf Millionen sogar unter 10 Jahren.

In der Schule unseres Sohnes z.B., wurde letztes Jahr eine Veranstaltung zum Thema Facebook angeboten, die sich an Eltern von Schülern im Alter von 9 bis 13 Jahren richtete: „Facebook – Was ist das und welche Risiken birgt es?“ In dem Vortrag der medienpädagogisch-informationstechnischen Beraterin für die Gymnasien in Oberbayern-West, Frau Marion Freytag, ging es darum, ab wann in der Regel Facebook für Schüler interessant wird und wie Eltern die Profile ihrer Kinder am besten schützen können, bzw. wie sich Schüler auf Facebook verhalten sollen.

Als Elternteil, der sich tagtäglich mit dem Thema Social Media beschäftigt, bin zunächst sehr skeptisch in die Veranstaltung gegangen. Hatte doch in der Woche zuvor unsere Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner einmal wieder zu einem sinnlosen pauschalen Rundumschlag gegen Facebook ausgeholt. Aber ich wurde positiv überrascht, denn hier wurde nicht nur auf Gefahren, sondern auch auf die Chancen hingewiesen, die der Umgang mit den neuen Medien für die berufliche und persönliche Zukunft unserer Kinder bietet.

Die Frage, die ich in meiner Headline anfangs gestellt habe, wurde hier überhaupt nicht thematisiert. Es ging nur darum, ab wann und nicht ob mein Kind in sozialen Netzwerken aktiv ist. In Zeiten von Smartphones, Tabletts und online fähigen MP3 Playern lässt sich so etwas auch nur schwer verhindern. Und wenn die ganze Klasse auf Facebook, SchülerVZ oder Wer kennt wen aktiv ist, wollen Sie Ihr Kind dann wirklich ausgrenzen?

Eltern und Kinder müssen ausreichend über die Funktionsweise der neuen Medien informiert sein. Erst dann lassen sich Gefahren und Potentiale sinnvoll einschätzen. Wie man sein Facebook Profil sinnvoll schützt, darauf möchte ich hier jetzt nicht detailliert eingehen. Eine Zusammenfassung finden Sie unter: Facebook Privatsphäre: So schützen Sie Ihr eigenes Profil.

Wichtig ist aber, dass Sie gerade in der Anfangsphase gemeinsam mit Ihren Kindern ein Profil anlegen, alle Einstellungen festlegen, und die Regeln für den Umgang mit Facebook & Co. definieren. Hier kann beispielsweise abgesprochen werden, dass nur Freundschaftsanfragen von Kindern aus dem engsten Freundeskreis und der eigenen Klasse angenommen werden dürfen, dass Sie Ihr Kind mit einem Pseudonym und nicht dem eigenen Namen anmelden, dass das Profil Ihres Kindes in keiner Suchmaschine gefunden wird, und noch vieles mehr.

Tipps für Aufklärung und Regeln im Umgang von Kindern mit Onlinemedien

Laut der Kinder- und Medienstudie von 2010 nutzen bereits 57% der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren das Internet. Laut der Kids-Verbraucheranalyse von 2011 gehen 43% der Kinder fast täglich ins Internet. Neun- bis Dreizehnjährige sitzen täglich durchschnittlich 90 Minuten vor dem Computer. Der Computer gehört inzwischen zum Leben der Kinder, sowohl privat also auch in der Schule. Deshalb ist es nicht nur Pflicht der Schulen, sondern auch Ihre Pflicht als Eltern Aufklärung zu betreiben und Regeln festzulegen.

Wie heißt es immer so schön: erst was verboten ist, ist so richtig spannend. Ich glaube dieser Satz gilt auch für die Nutzung des Internets und einer Zugehörigkeit bei Facebook, SchülerVZ, etc. Gehen Sie offen mit diesen Themen um. Sorgen Sie für eine gesunde Mischung der Freizeit Ihrer Kinder durch eine begrenzte Onlinezeit und verlieren Sie nicht die Kontrolle über die Internetnutzung Ihrer Kinder.

Gehen Sie offen mit dem Thema um und erläutern Sie Ihren Kindern die Möglichkeiten, aber auch die Gefahren, die sich hinter der Nutzung eines sozialen Netzwerkes ergeben können. Einmal veröffentlichte Fotos und Beiträge bekommt man nicht mehr aus dem Netz. Somit gilt es immer mit Bedacht zu posten und mit persönlichen Daten von sich und den Freunden sorgsam umzugehen.

Erläutern Sie Ihren Kindern auch, dass sie keine Anfragen von unbekannten Personen annehmen dürfen und richten Sie gemeinsam mit Ihren Kindern die Einstellungen für die Privatsphäre so ein, dass nur Freunde Kommentare und Fotos lesen können. Stellen Sie auch die Gesichtserkennung bei Facebook ab. Dieses aktivierte Tool hat bei Ihren Kindern beim besten Willen nichts zu suchen.

Definieren Sie gemeinsame Regeln für die Internetnutzung und gehen Sie zusammen mit Ihren Kindern in das Internet, um Ihnen Seiten zu zeigen, die Sie besuchen dürfen. Gleichzeitig sollten Sie Filterprogramme nutzen und Ihr Kind vor jugendgefährdenden Inhalten schützen. Solche Programme durchsuchen die Webseiten vorab anhand vorgegebener Schlüsselwörter und sperren gegebenenfalls einen Zugang.

Sie können auch Social Media Monitoring für Facebook betreiben und somit die Kontrolle über die Profile Ihrer Kinder behalten. Secure.me bietet hier eine Lösung speziell für Facebook.

Interessante Informationen um das Thema Onlinemedien

In der Anlage finden Sie einige hoffentlich interessante Links, die Ihnen vertiefende Informationen zu diesen wichtigen Themen liefern.

Jugendschutz.net:
Mehr Onlinerisiken für Kinder und Jugendliche
– Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko? (http://www.jugendschutz.net/eltern/surfen/)

klicksafe.de – die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz
Informationen rund um Facebook (Wie lösche ich ein Profil wieder, Wie schütze ich meine Privatsphäre, etc.)

handysektor.de – Sicherheit in mobilen Netzen
Handymobbing

Die Schule in sozialen Netzwerken

Wie bereits anfangs erwähnt, hat die Medaille zu diesem Thema zwei interessante Seiten. Nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer und Schulen insgesamt sind vom Boom sozialer Netzwerke extrem betroffen. Die Beleuchtung dieses Parts, gibt es in der kommenden Woche.

Kai-Uwe Gutsch
(Follow Me – Der Social Media und Online Marketing Blog)

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